Eine Woche lang ist Stuttgart Stadt des Tanzes, wenn sich hier Studierende aller Tanzhochschulen in Deutschland zur 8. Biennale Tanzausbildung treffen. Ob in Präsenz oder digital – die Pandemie hat die Tanzszene stark getroffen, zwischenzeitlich ein kurzes Aufatmen erlaubt und verlangt allen immer noch große Flexibilität ab.
Mit der Biennale Tanzausbildung fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung junge Tanztalente. Ziel ist es, ein Forum zu bieten für Aufführungen unter professionellen Bedingungen. Gleichzeitig entsteht ein Raum für Diskussionen, um sich mit unterschiedlichen Ausbildungskulturen auseinanderzusetzen. Es geht um die Qualität der Ausbildung für einen Beruf, der permanenten Veränderungen unterliegt. Im Tanz mischt sich Rationales und Emotionales, ohne dass es für den künstlerischen Erfolg auch nur annähernd eine Gewähr geben kann.
Es geht bei der 8. Biennale Tanzausbildung auch um die künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Solidarität, Nähe und Nachhaltigkeit. Ein Symposium ermöglicht tiefgehende Diskussionen. Workshops thematisieren Macht und Machtmissbrauch im Tanz. So soll den Studierenden Raum für den Austausch untereinander aber auch mit professionellen Künstlerinnen und Künstlern gegeben werden, ihr Bewusstsein für Strukturen geschärft und die Zusammenhänge zwischen Tanztechniken und Arbeitsweisen in den Blick genommen werden.
Ich wünsche allen Teilnehmenden des Bundeswettbewerbs 8. Biennale Tanzausbildung eine Woche mit vielen neuen Einblicken, interessanten Diskussionen und frischen Impulsen für Ihre Ausbildung.
Bettina Stark-Watzinger
Mitglied des Deutschen Bundestages
Bundesministerin für Bildung und Forschung
Nachdem wir fast zwei Jahre lang in einer Pandemie gelebt haben, wünschen wir uns alle nichts mehr als ZUSAMMENZUKOMMEN und gemeinsam Zeit miteinander zu verbringen. Beim Verfassen dieses Grußwortes sind wir uns immer noch nicht sicher, ob wir uns alle persönlich auf dieser 8. Ausgabe der Biennalen Tanzausbildung treffen können. Unsere aktuelle Arbeitsweise und unser Alltag unterliegen Bestimmungen, die sich kontinuierlich verändern, und sie sind von Unsicherheiten sowie der Notwendigkeit geprägt, kurzfristig auf neue Gegebenheiten reagieren zu müssen. Persönliche Begegnungen sind seltene und kostbare Momente. Unabhängig von der Form, in der die Biennale Tanzausbildung stattfinden wird, möchten wir uns Zeit füreinander nehmen, beobachten und den Erfahrungen und Ansichten der anderen aufmerksam zuhören.
Solidarität, Begegnung und Nachhaltigkeit sind die drei hochaktuellen Themen, mit denen wir uns in unserer sich ständig verändernden Welt auseinandersetzen müssen. Obgleich sie bereits vorher existierten, hat die Pandemie die Aufmerksamkeit wie eine Lupe auf sie gelenkt. Auf dieser Biennalen Tanzausbildung befassen wir uns auf unterschiedlichen Ebenen mit diesen Themen, sowohl im Hinblick auf die Tanzpraxis und die Tanzbranche als auch auf ihre Auswirkung auf globaler Ebene.
In jedem Fall aber findet nur dann ein Zusammenkommen statt, wenn ein Werk wahrgenommen wird, und vor allem wenn es von anderen geschätzt wird und ein Austausch stattfindet. Damit das möglich ist, müssen wir unsere Antennen ausfahren, damit uns keine Nuancen entgehen, und wir müssen an unseren Fähigkeiten arbeiten, das in Worte zu fassen, was uns bewegt. Wir werden diese Biennale Tanzausbildung deshalb mit einem Kommunikations-Workshop beginnen, der alle Teilnehmer (von den Lernenden über die Lehrenden bis hin zu den Arbeitskreisen und den Veranstaltern) dazu auffordert, eine gemeinsame Grundlage für einen konstruktiven Dialog und ein konstruktives Gespräch zu schaffen.
Wir wünschen allen eine Woche voller spannender Begegnungen, neuer Einblicke, fruchtbarer Reflexionen und nicht zuletzt Spaß und schöner Momente beim ZUSAMMENKOMMEN!
Wir freuen uns darauf, euch alle in Stuttgart zu sehen.
David Russo, Susanne Triebel und Britta Wirthmüller
Kurator:innen Biennale Tanzausbildung 2022